Das Licht im Rücken

Ein Roman über mutige Visionen und bittere Enttäuschungen – zu einer Zeit, als Lüge und Wahrheit zu einer Frage der Perspektive wurden.

Wetzlar, 1914: Dem Tüftler Oskar Barnack ist soeben eine neue Erfindung gelungen. Anstatt weiterhin mit einer kiloschweren Glasplattenkamera auf Foto-Safari zu gehen, hat er einen handlichen Apparat entwickelt, der in jede Jackentasche passt. Für den Feinmechaniker der Durchbruch, für die Leitz-Werke eine Herausforderung.
Ernst Leitz, der Sohn des Werkgründers, erkennt auf einer Reise nach Übersee das Potenzial – und treibt die Produktion der Leica trotz Krieg und Inflation voran. Endlich zahlen sich Mut und Geduld aus, da stellt ihn die Machtübernahme der Nazis vor weitaus dramatischere Entscheidungen. Kann man in Zeiten wie diesen erfolgreicher Unternehmer sein – und menschlich bleiben?
Tochter Elsie hat seinen Gerechtigkeitssinn geerbt und steckt voller Tatendrang, hätte also das Zeug, die Firma zu übernehmen – aber die Brüder werden ihr vorgezogen. Doch statt in der ihr zugedachten Frauenrolle zu verkümmern, wagt Elsie den Schritt nach vorn – und macht sich mächtige Feinde.
Auch die Geschwister Dana und Milan müssen umdenken: Als Kinder eines jüdischen Ladenbesitzers werden sämtliche Zukunftspläne unerreichbar, doch der wachsende Erfolg der Leica öffnet dem von der Familie geführten «Haus der Präsente» ungeahnte Möglichkeiten …
Träume werden zerschlagen, Hoffnungen sind zum Scheitern verurteilt, Freundschaften enden in bittrem Verrat. Und dennoch ist da etwas, das alle vorantreibt: Das Wissen, dass die Welt so viel mehr bereithält als das schwarz-weiße Bild dieser Tage.